Warum ich ab 2013 innerhalb des neuen Rassezuchtvereins ProKromfohrländer e.V. züchte!

Bzw. warum für mich die Reinzucht im RZV nicht mehr in Frage kam:

 

Schon seit der Wurfplanung für meinen A-Wurf (August 2010) machte ich mir Gedanken über die Gesundheit der Kromfohrländer. Nach langem Studieren der Deckrüdenliste hatte ich für Gina 4 Rüden, die am besten zu ihr passen würden, beim RZV beantragt.

 

 

Als Erstzüchter erwartete ich mit Spannung die Antwort.
Es wurden mir 3 von den 4 Rüden für die Zucht genehmigt. Doch die Hinweise zu den einzelnen Rüden verursachten einen bitteren Beigeschmack.

 

Rüde 1 wurde mir wegen zu viel Braun im Fell abgelehnt!!!!

 

Die Rüden 2 + 3 (Vollbrüder) wurden genehmigt, obwohl 2 Geschwister an einer Autoimmunerkrankung (AI) leiden und alle vier Großeltern AI-Nachkommen haben, davon hat einer 4 AI-Nachkommen.

 

Der Rüde 4 war schon bei Antragstellung mein Favorit. Er hat 2 Ahnen mit AI und seine Mutter hat hyperkeratotische Veränderungen ( Risse in den Ballen).

 

Da ich verunsichert war, habe ich viel mit befreundeten Züchtern telefoniert und mich nur für den Rüden 4 entschieden.
Wenn dieser Rüde Gina nicht gedeckt hätte, würde es meinen A-Wurf nicht geben.

 

 

Da mir die Welpenzeit viel Freude bereitet hat, wollte ich gerne auch noch einen B-Wurf großziehen.

 

Im August 2011 forderte ich beim RZV die Rüdenliste für Gina an.
Die Enttäuschung war groß, als ich feststellen musste, dass sich hier zum Vorjahr fast gar nichts geändert hatte. Ich weiß, dass es bei den Kromis keine gesunde Linie gibt, weder bei den Rüden noch bei den Hündinnen, aber dennoch hoffte ich einen Rüden mit weniger vorbelasteten Ahnen zu finden. Ich bekam Bauchschmerzen bei dem Gedanken einer Anpaarung Ginas mit einem dieser Rüden.

 


Jetzt fing ich an, mich über Zuchtalternativen zu informieren. Meine Internet- und Telefonleitungen glühten. Ich holte mir bei anderen Züchtern (auch von anderen Rassen) Rat, setzte mich mit anderen Kromfohrländervereinen / -gruppen in Verbindung und erhielt viele Informationen.

 


Da ich aber den Wunsch, noch einen Wurf Kromfohrländer innerhalb des RZV zu züchten, noch nicht ganz ablegen konnte, stellte ich mit 2 Rüden, bei denen ich am wenigsten Bauchschmerzen hatte, einen Antrag an den Zuchtausschuss.

 

Parallel machte ich mich über eine Alternative schlauer, die mit jedem Tag für mich immer wahrscheinlicher wurde.
Im Oktober 2011 habe ich dann 2 Kromfohrländer/ Dansk-Svensk-Gardhund- Mixe kennen gelernt und war total von diesen Hunden begeistert. Optisch waren sie dem rauen Kromi sehr ähnlich.
Abgesehen davon hatte mich das Wesen der beiden überzeugt. Freundlich und offen zu Menschen und vor allem auch zu anderen Hunden, egal wie groß/klein oder aufdringlich diese waren.

 

Im Herzen hatte ich meine Entscheidung getroffen!

 

 

Mein Kopf wollte aber noch die Entscheidung über meinen Zuchtantrag abwarten.
Als die Antwort dann kam, war ich sprachlos.

 

Rüde 1 wurde mit folgender Begründung abgelehnt:

Rüde 1 und Gina haben beide einen mantelähnlichen Sattel, das Haarkleid sollte kürzer sein.
Kein einziger Hinweis über Krankheiten in der Linie des Rüden, obwohl welche in den Gesundheitslisten eingetragen sind!!
Was lernt man daraus?? Die Farbe eines Hundes ist scheinbar wichtiger als die Gesundheit! Schade!!

 

Rüde 2 wurde mir zwar genehmigt, aber für nicht empfehlenswert gehalten, mit folgender Begründung:
 

Bei einer Größe der Hündin von 38 cm kann es Geburtsprobleme geben. Auflage für Ihre Hündin: Verpaarung nur mit mittelgroßen Hunden Die Verpaarung ist nicht empfehlenswert.

Dazu möchte ich erwähnen, dass Gina ohne Auflagen gekört wurde und dieser Rüde die gleiche Größe hat wie der Vater meines A-Wurfs.

 

Bei Rüde 2 gab es noch folgende Hinweise auf Krankheiten:

Rüde 2´ Ahnen bis zur 3. Generation haben 1 Nachkommen mit digitaler Hyperkeratose und 12 Nachkommen mit AI.

 

Natürlich habe ich dem RZV eine Gegendarstellung/Widerspruch zukommen lassen.

Doch auch aus dieser Antwort konnte ich entnehmen, dass offensichtlich das Aussehen wichtiger ist als die Gesundheit.

 

 

Da der Inzuchtkoeffizient bei den Kromfohrländern sehr hoch ist (50% und höher), erkranken immer mehr Hunde an z.B. Epilepsie, verschiedenen Autoimmunerkrankungen, Hyperkeratose, Cystinurie, Gelenkserkrankungen, Schilddrüsenproblemen und Herzerkrankungen.

 

 

Wer mehr Informationen möchte, findet diese hier:

 

ProKromfohrländer

Kromfohrländer vom Flawenjupé

Kromfohrländer vom Cronewaldstollen

Der "Familienkromi"

Autoimmunerkrankungen

 

Um die Gesundheit der Kromfohrländer wieder zu verbessern, muss der Genpool erweitert werden und das erreicht man nur durch gezieltes Einkreuzen. Dies ist aber auf absehbare Zeit im  RZV kein Thema.

 

Nach all den Informationen, die ich in den letzten Monaten gesammelt habe, und den für mich unverständlichen Entscheidungen und Begründungen des Zuchtausschusses auf meinen Zuchtantrag, kommt für mich derzeit die Reinzucht über den RZV nicht mehr in Frage.

 

Darum habe ich meine Mitgliedschaft im RZV zum 31.12.11 gekündigt.

 

 

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Am 27.10.2012 wurde ProKromfohrländer e.V. als 2. deutscher Rassezuchtverein für rau- und glatthaarige Kromfohrländer gegründet und notariell beurkundet. ProKromfohrländer e.V. wird am 01.01.2013 offiziell seine Geschäftstätigkeit aufnehmen.


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Zur Verbesserung der Gesundheit und des Wesens der Kromfohrländer wird ProKromfohrländer e.V., neben der Reinzucht von rau- und glatthaarigen Kromfohrländern, parallel ein wissenschaftlich begleitetes Einkreuzprogramm durchführen.

 

Als Gründungsmitglied wird mein  B-Wurf im Juli 2013 natürlich offiziell unter ProKromfohrländer e.V. laufen.